Historisches


 

Historisches aus Dorna und Umgebung aus  der Geraer Chronik

 

 

1250             Die Kirche in Dorna

Die Kirche von Dorna, der Ort gehörte erst später zu Gera, wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und zierte den im Jahr 1121 erstmals erwähnten Ort seit dieser Zeit. Im 21. Jahrhundert gehörte das Gotteshaus zu den ältesten Sakralbauten im Geraer Stadtgebiet, manch Historiker sprach gar vom ältesten Geraer Kirchebau, und war stark sanierungsbedürftig geworden.

 

       1250             St. Petri in Dorna

       Die Kirche in Dorna bekam in der Mitte des 13. Jahrhunderts einen Turm. Die Kirche selbst ist damit vermutlich noch etwas älter. Mit der Datierung auf diese       hochmittelalterliche Zeit, die in die Gründungsjahre Geras als Stadt fallen, ist sie die älteste Kirche im gesamten Brahmental.

 

1317             Krieg und Verwüstungen

Zwischen den Jahren 1317 und 1318 fanden schwere Kämpfe der Vögte von Plauen und Gera in der Nähe des kleinen Ortes Dorna statt. Durch diese Auseinandersetzungen kam es zu starken Verwüstungen im der Umgebung. Das hatte wiederum zu Folge, dass die Kirche zu Dorna ihre bischöflichen Abgaben nicht mehr zu leisten vermochte. Das Episkopat, (Bischofssitz) war von den Einnahmen abhängig und darüber nicht sehr erfreut.

 

1328             Ersterwähnung von Dorna

Das Umland der Stadt Gera (seit 1237) wurde immer größer. Es kam mit dem Ort Dorna ein weiterer Ort hinzu, welcher in Zukunft das noch mittelalterliche Gera mit prägen sollte.

 

1333             Lauenhain

In diesem Jahr fand der Ort Lauenhain zum ersten Mal als Eintrag in den Weg die Geschichtsbücher der Chronisten, da er zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Der Ort gehörte wie auch Söllmnitz bis 1527 zur Parochie Dorna.

 

1333             Da hieß Dorna noch Turnuwan

Die spätere Dorfanlage von Dorna war aus einer slawischen Befestigungsanlagen hervorgegangen. Namensforscher leiteten den Namen von Turn = Dornbusch oder Dornholz ab und deutete den Begriff als die "Bewohner des Dornbusches". (Im Wohngebiet "Baumgartenweg" war eine der wichtigsten lilienbandkeramischen Fundstätten aus der Zeit von 5.500-2.200 v. Chr. Gefunden worden.)

 

1560             Kupferschieferabbau in Trebnitz

Von 1560 bis 1734 wurde bei Gera/Trebnitz in Richtung Zschippach, Culm und Dorna Kupferschiefer abgebaut und in der Geraer Schmelzhütte bei der Klotzmühle in den Jahren 1562 bis 1569 und später noch einmal von 1706 bis 1731 verarbeitet.

 

1719             Ein neuer Pfarrer in Zwötzen

Zwischen 1685 und 1719 war Elias Seidel Pfarrer in Zwötzen. Um seine Einsetzung hatte es einigen Wirbel gegeben, da er eine Körperbehinderung, eine sogenannte "schlimme Hand" hatte. Nach Seidels Tod im Jahr 1719 setzte der Patron Leberecht Tobias Heubler seinen Neffen Karl Heinrich Heubler zum Nachfolger ein. Karl Heinrich Heubler stammte aus Hermsdorf in Sachsen-Altenburg. Vor seiner Berufung war er Hauslehrer Heinrichs VI. gewesen, aus der Dynastie der Reuß. Problemlos lief auch hier die Amtsbestätigung nicht, denn er galt nicht als "Landeskind", bemerkte das Konsistorium. Erst nachdem die Herrschaften zu Schleiz, Lobenstein, Ebersdorf und Gera allesamt ihr Einverständnis zu dieser Personalie gaben, wurde Heubler bestätigt. Er war damit der erste Zwötzener Pfarrer, über den ein Lebenslauf (in lateinischer Sprache) in den Akten abgelegt wurde. Bis zum Jahr 1733 blieb er der Seelsorger der Gemeinde, bevor er nach Dorna abberufen wurde. Karl Heinrich Heubler verstarb im Jahre 1766 im Amt befindlich. (Quelle. "Festschrift zur Feier der Einweihung der neuen Schule zu Zwötzen (Elster) am 30. Oktober 1911" von Bruno Geweniger, Rektor der Schule)

 

1734             Das Zwötzener Pfarramt

Im Jahr 1733 ging der bis dahin amtierende Pfarrer der Gemeinde Zwötzen, Karl Heinrich Heubler, nach Dorna, womit sein Amt vakant wurde. Zu seinem Nachfolger bestimmte man Pfarrer Winckler aus Gera. Der neue Pfarrer hatte beim Amtsantritt seinem Vorgänger versichert, das übernommene Pfarrgut selbst zu bewirtschaften und sich des Besuchs von Hochzeiten und von "Kinds- und Kirmesschmäusen" zu enthalten. Aber schon kurz nach Amtsantritt beschwerten sich die Leumnitzer, dass der neue Pfarrer so gar nichts von den monatlichen Bußpredigten, den Fastenpredigten und den an den 3 Feiertagen wissen wollte. Auf Wincklers Einwand, dass diese insgesamt 20 Predigten von seinen Vorgängern freiwillig gehalten wurden, entschied das Konsistorium, dass die Leumnitzer Gemeindemitglieder für diese verlangte Mehrleistung auch eine Entschädigung zu zahlen hätten. Die Leumnitzer wollten aber ihrerseits keine Neuerungen aufnehmen. Über den Ausgang des Streites verlautbarte allerdings nichts. Winckler blieb bis zum Jahre 1753 Pfarrer in Zwötzen und folgte danach dem Ruf nach Trebnitz und Schwaara, wo er im Jahre 1776 im Amte verstarb. (Quelle. "Festschrift zur Feier der Einweihung der neuen Schule zu Zwötzen (Elster) am 30. Oktober 1911" von Bruno Geweniger, Rektor der Schule)

 

07.01.1801                       Ein folgenreicher Sturz

Markus Friedrich Semmel war ab 1785 mit Heinrich Gottfried Thienemann und ab 1795 mit Dr. Johann Christian Karl Fürbringer gemeinsamer Bürgermeister von Gera. Ein tragisches Schicksal sollte ihn nicht nur aus dem Amt reißen, sondern auch sein Leben beenden. An einem kalten Januartag des Jahres 1801 kam Semmel bei einem Ritt mit seinem Pferd zu seinem Rittergut in Dorna so unglücklich zu Fall, dass er sich von dem Sturz nicht wieder erholen konnte. Nach etlichen Qualen und vielen Schmerzen erlag er den Folgen seines Unfalls im November 1801.

 

1806             Krieg gegen die Franzosen

Beim Rückmarsch der königlich-preußischen Truppen wurde das Regiment "Braunschweig" in den Dörfern Trebnitz, Schwaara, Zschippach, Negis, Dorna, Röpsen, Roschütz und Stublach einquartiert. Französische Plünderer raubten den silbernen Abendmahlskelch und eine Patene aus der St. Nicolaus Kirche. Beide wurden später durch den Trebnitzer Einwohner Michael Eichler ersetzt.

 

1826             Das Rittergut in Seligenstädt

Das Rittergut in Seligenstädt war zu dieser Zeit mit dem in Dorna verbunden, weshalb der Ort auch dorthin pfarrte, begrub und einschulte und damit Dorna als Parochie fungierte. 1826 wurde das Seligenstädter Vorwerk an die Fürstlich Reußische Kammer verkauft, welche das Gut mit dem in Kleinaga vereinigte und dort ein Braunkohlewerk betrieb. 1994 wurde der Ort nach Gera eingemeindet.

 

1843             Seeligenstädt bei Gera

Johann Friedrich Kratzsch schrieb im Jahr 1843 folgendes zu Seeligenstädt bei Gera in seinem Buch auf Seite 654: "Seeligenstädt bei Gera. - Dorf mit 1 adeligen Vorwerke, nach Dorna eingepfarrt. - 9 H. (Häuser 42 E. (Einwohner). - Fürstlich Reußische Herrschaft Gera. - Landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)           

 

1843             Die Wein-Mühle bei Zschippach

Johann Friedrich Kratzsch schrieb im Jahr 1843 folgendes zur Wein-Mühle bei Gera in seinem Buch auf Seite 764: "Wein-Mühle bei Zschippach. - Mühle, nach Dorna eingepfarrt. - 1 H. (Haus) 7 E. (Einwohner). - Fürstlich Reußische Herrschaft Gera. - Justuzamt Gera. - Landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)

 

1843             Kratzsch zu Zschippach

Johann Friedrich Kratzsch schrieb im Jahr 1843 folgendes zu Zschippach bei Gera in seinem Buch auf Seite 809: Dorf, mit 1 Rittergute und Filialkirche von Dorna. - 28 H. (Häuser) 128 E. (Einwohner). - Fürstlich reußische Herrschaft Gera. - Patrimonialgericht daselbst. - Landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)

 

1843             Kratzsch über Groitschen

Johann Friedrich Kratzsch behauptete im Jahr 1843 ein neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten verfasst zu haben. Dort schrieb er auf Seite 243 über Groitschen folgendes auf. "Groitschen, - Fildf. (Filialdorf) v. Dorna. - 16 H. (Häuser) 82 E. (Einwohner). - Fürstlich Reußische Herrschaft Gera. - Patrimonialgericht Nauendorf. - Landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)

 

1843             Kratzsch über Caasen

Johann Friedrich Kratzsch behauptete im Jahr 1843 ein neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten verfasst zu haben. Dort schrieb er auf Seite 104 über den Ort Caasen filgendes nieder. "Caasen. - Dorf mit 1 Rittergut, nach Dorna eingepfarrt. - 18 H. (Häuser) 94 E. (Einwohner). - Fürstlich reußische Herrschaft Gera. Patrimonialgericht daselbst. - Landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)

 

1843             Kratzsch über Negis

Johann Friedrich Kratzsch behauptete im Jahr 1843 ein neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten verfasst zu haben. Dort schrieb er auf Seite 484 folgendes über Negis nieder. "Negis. - Dorf, nach Dorna eingepfarrt. - 15 H. (Häuser) 76 E. (Einwohner). - Fürstlich Reußische Herrschaft Gera. Justizamt Gera. - landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)

 

1843             Kratzsch über die Türken-Mühle

Johann Friedrich Kratzsch behauptete im Jahr 1843 ein neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten verfasst zu haben. Dort schrieb er auf Seite 716 über die Türken-Mühle folgendes nieder. "Türken- oder Bohnen-Mühle bei Zschippach. - Mahl- und Graupenmühle, nach Dorna eingepfarrt. - 1 H. (Haus) 8 E. (Einwohner). - Fürstlich Reußische Herrschaft Gera. - Justizamt Gera. - Landesregierung Gera." (Quelle: Neuestes und gründlichstes alphabetisches Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten von Johann Friedrich Kratzsch, Oberlandesgerichts-Registrator zu Naumburg an der Saale von 1843.)

 

1857             Streit in der Trebnitzer Gemeindeverwaltung

Im Jahr 1857 waren Unstimmigkeiten zwischen dem Bürgermeister J.G. Eichler und den Gemeindemitgliedern wegen des Baues eines Kommunikationsweges zwischen Gera und Dorna entstanden. Wann diese Unstimmigkeiten letztendlich ausgeräumt wurden, ist nicht überliefert.

 

1880             Denkschrift zur Schmalspurbahngründung

Das Geraer Komitee zur Gründung der Schmalspurbahn beauftragte den Herzoglichen Baurat Ferdinand Plessner mit der Ausarbeitung einer "Denkschrift zur Begründung einer normalspurigen Eisenbahn minderer Ordnung zwischen Meuselwitz und Gera". Folgende Linienführung wurde vorgeschlagen: Meuselwitz Spora Kayna Wittgendorf Pölzig Groitschen Röpsen Dorna Tinz Gera.

 

1886             Heinrich Jahn wurde Pfarrer in Zwötzen

Als Nachfolger des Zwötzener Pfarrers Franz Otto Garthe wurde 1886 Pfarrer Heinrich Jahn bestimmt. Heinrich Jahn wurde im Jahr 1862 im Thüringischen Schleiz geboren, wo er auch als Pfarrer tätig war bis er nach Zwötzen kam. Er übte dort sein Amt von Ostern 1886 bis zum 1. Mai 1891 aus. Danach war er weiter als Pfarrer tätig, aber in anderen gemeinden. Von 1891 bis 1901 war er in Dorna, von 1901 bis 1909 in Hohenleuben und am 1. Oktober 1909 wurde er als Konsistorialrat nach Greiz berufen. Unter seiner Federführung war am 4. April 1890 der Zwötzener Friedhof eingeweiht worden. (Quelle. "Festschrift zur Feier der Einweihung der neuen Schule zu Zwötzen (Elster) am 30. Oktober 1911" von Bruno Geweniger, Rektor der Schule)

 

1899             Die Dornaer Straße

Seit diesem Jahr gab es in Gera eine weitere Straße, die nach einem der Geraer Stadtteil benannt worden war. Dorna war 1333 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden.

 

1899             Wie die Dornaer Straße entstand

Zu finden ist die Straße ab der Franz Petrich Stzraße bis zum Ort Dorna hin. Seit 1899 besteht die Dornaer Straße, welche nach dem Ort benannt wurde, in dessen Richtung sie auch führt.

 

18.05.1902                       Die Geschichte der Feuerwehr in Dorna

Siebzehn Männer aus Dorna fanden sich am 18. Mai 1902 zusammen, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Jedes Gründungsmitglied zahlte am selbigen Tage 20 Pfennig in die Vereinskasse ein. Auch wurde gleichsam ein Strafenkatalog mit eingeführt, denn 25 Pfennige waren zu entrichten, wenn die Wehrmitglieder einer Versammlung unentschuldigt fernblieben. Im Feuerwehrmuseum Gera hatte die Dorneraer Feuerwehr auch ihre Spuren hinterlassen. Dort steht ein in polizeigrüner Farbe lackierter Tragkraftspritzenwagen mit einer motorgetriebenen Pumpe TS 4 aus dem Jahr 1941. 1965 wurde die bis dahin tadellos funktionierende TS 4 durch eine neue und moderne TS 8/8 ersetzt. Zu aller Ärger ließ deren Zuverlässigkeit zu wünschen übrig. Mitte der siebziger Jahre zog ein bedeutend größerer Tragkraftspritzenwagen in die Wehr ein. Größere Fahrzeuge brachten den Hänger an den Einsatzort. Waren sie nicht aufzutreiben, musste Muskelkraft herhalten. Nach der Eingemeindung in die Stadt Gera erhielt die Wehr 1996 neue Geräte, es gab neue Einsatzbekleidung und die Sirene konnte direkt über Funk von der Leitstelle Gera ausgelöst werden.

 

02.04.1933                       Einsätze der Dornaer Feuerwehr

Von Großbränden blieb Dorna in den 110 Jahren von 1902, dem Gründungsjahr, bis 2012 verschont. Das war auch der guten abwehrenden und vorbeugenden Tätigkeit der Kameraden zu verdanken. Spektakulär und in den Erinnerungen waren aber die Hochwassereinsätze in Erinnerung geblieben, insbesondere 1981, 1961 und 1992. Seit 2. April 1993 gab es auch den Feuerwehrverein Dorna-Negis mit derzeit 36 Mitgliedern. Insbesondere in den letzten 12 Jahren, zwischen 2000 und 2012 wurde mit steigender Tendenz die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Dabei ging es neben zwei größeren Bränden in Negis und Röpsen vor allem um Hilfeleistungen: Mit Unterstützung der Stadt Gera wurde vor 2009 eine Garage in Dorna gemietet. Weit über 1.000 Stunden leisteten die Kameraden in ihrer Freizeit, um sie zu einem neuen Feuerwehrgerätehaus umzubauen. In Zusammenarbeit mit dem Dornaer Jugendclub werden immer wieder junge Leute für die Wehr interessiert. Ihr Können stellen sie durch gute Platzierungen im Löschangriff unter Beweis.

 

1952             Gemeindezusammenschluss

Im Jahr1952 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Röpsen, Dorna und Negis zur Gemeinde Röpsen zusammen. Alle Gemeinden gehörten dann ab dem 1. Juli 1994 mit zur Stadt Gera.

 

22.11.1962                       Der Lehrer kam mit dem Rad

Das Wohnungsproblem war in der Geraer Gegend wie in der gesamten DDR auch 17 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch eklatant. Oftmals konnten junge Erwachsenen nicht einmal bei den Eltern ausziehen, da sie keine Wohnung bekamen. Für verheiratete Paare war des etwas besser, denn die wurden bevorzugt, aber auch sie hatten, wenn überhaupt in den zugewiesenen Wohnräumen sehr bescheidenen und beengte Wohnverhältnisse vorgefunden. In Thränitz bei Gera gab es ein ganz besonderes Problem. In einer Parteisitzung ging es an diesem Tag um die Unterbringung des neuen Lehrers und Schulleiters Richter, da er seine Lehrerwohnung in der Schule nicht beziehen konnte, da sein Vorgänger, Herr Wenzlaff, noch dort wohnte. Lehrer Wenzlaff hatte trotz mehrerer Schreiben und Beratungen immer noch keine Wohnung in Gera erhalten, da diese Angelegenheit, die nun schon seit zwei Jahren vorangetrieben wurde, offensichtlich nicht als dringlich behandelt worden war. Der neue Lehrer kam aus Dorna mit dem Fahrrad nach Thränitz gefahren und musste daher täglich 25 Kilometer zurücklegen. In der SED-Parteiversammlung wurde die Kritik thematisiert und an den rat des Kreises weitergeleitet. Es wurde nun vorgeschlagen, das der Lehrer Wenzlaff in die Wohnung des Thränitzer Bürgermeisters Erich Haupt nach Ronneburg, von dort kam der Bürgermeister jeden Tag, ziehen könnte und dieser dafür nach Thränitz.

 

30.03.1963                       Immer noch keine Lehrerwohnung

Das seit nunmehr acht Monaten andauernde Wohnraumproblem des alten und des neuen Thränitzer Lehrers und Schulleiters war immer noch nicht gelöst worden. Der alte Lehrer Wenzlaff wohnte noch in der Lehrerwohnung in der Schule, der neue Lehrer musste jeden Tag 25 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen, da er noch in Dorna wohnte und der Thränitzer Bürgermeister Erich Haupt kam jeden Tag aus Ronneburg zur Arbeit, weil für ihn in Thränitz auch kein Unterkommen möglich war. Der Bürgermeister ersuchte den Rat des Kreises Gera um Unterstützung bei der Organisation einen möglichen Wohnungsringtausches. Damit hätte der ehemalige Lehrer und Schulleiter Wenzlaff eine Wohnung in Gera erhalten können und damit hätte die Schulwohnung für den neuen Lehrer und Schulleiter Richter zur Verfügung gestanden. Der Bürgermeister musste dann aber immer noch aus Ronneburg zur Arbeit kommen.

 

1980             Restaurierung an St. Petri

Die Dorfkirche St. Petri in Dorna, einem Stadtteil von Gera, wurde restauriert. Der Turm wurde, nach Meinung der Experten, in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Damit war sie die älteste Kirche im Brahmental. Um der Nachwelt die Daten der Restaurationsarbeiten zu erhalten, wurde im Turmkopf eine aktuelle Tageszeitung des Jahres 1980 beigelegt.

 

21.05.1983                       Ein Ortsjubiläum

Am 21.05. und 22.05.1983 feierte der Ortsteil Dorna sein 650- jähriges Jubiläum. Das Dorf zählte 1983 296 Einwohner und gehörte zur Gemeinde Röpsen.

 

01.07.1994                       Die Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform kam es zu zahlreichen Eingemeindungen nach Gera. Das erhöhte die Einwohnerzahl Geras beträchtlich.