Lebensraum Kirchturm

 

NABU und Kirchengemeinden gemeinsam für mehr Artenschutz

 

Mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ setzt sich der NABU für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten ein. Denn Kirchtürme sind optimale Orte, um Brutstätten für Turmfalken, Fledermäuse, Schleiereulen, Dohlen und andere Arten einzurichten. Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können. Hier erfahren Sie, welche Kirchen bereits ausgezeichnet wurde, und wie die Kirche Ihrer Gemeinde zu einem Lebensraum für Tiere werden kann.

2007 wurde der Turmfalke als Vogel des Jahres ausgewählt. Dieser Vogel nutzt Nischen und Einfluglöcher an Kirchtürmen, um in ihrem Innern sein Nest einzurichten. In der Vergangenheit gingen jedoch viele dieser Nischen an den Kirchtürmen im Zuge von Sanierungsarbeiten verloren. In Zusammenarbeit mit dem Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen legte der NABU das Projekt Lebensraum Kirchturm auf. Damit sollten Verantwortliche, aber auch Besucher von Kirchen für diesen kleiner werdenden Lebensraum für Fledermäuse, Schleiereulen, Dohlen und andere Arten sensibilisiert werden: Es hat zum Ziel, Öffnungen in den Gebäuden für diese Arten offen zu halten. Zusätzlich soll durch das Anbringen zusätzlicher Nistkästen eine Brutmöglichkeit geschaffen werden. Als positiv erweist sich dabei, dass durch die Ansiedlung von Turmfalken verwilderte Stadttauben zurückgedrängt werden.

2014 sind mehr als 730 Kirchen in Deutschland an dem Projekt beteiligt. In Thüringen erfolgte beispielsweise ein Aufruf in der Presse, sich über die bereits 32 teilnehmenden Kirchen im Landkreis Nordhausen hinaus an der Aktion zu beteiligen. Dort ist beispielsweise die St. Martinkirche im Heilbad Heiligenstadt mit einem Nistkasten ausgestattet.


 2017 - Nachwuchs im Turm

 

 

 


2017 

Die kalte Jahreszeit können die Fledermäuse jetzt in einem frostsicheren und zugluftfreiem Quartier im Inneren der Kirche verbringen.

 

 

 

 


2016 - Bilder aus dem Lebensraum im Kirchturm

 

 

 

 

 

  


 

 

Glaube + Heimat, Mitteldeutsche Kirchenzeitung, Nr. 5 vom 3. 2. 2013

 

 


 

Die Dornaer Kirche "Sankt Petri" erhielt am 24. August 2012 die begehrte Plakette "Lebensraum Kirchturm".

 

Dohlenkasten Glockenetage Ostseite2007 startete der NABU zusammen mit dem Beratungsausschuss für das deutsche Glockenwesen das Projekt "Lebensraum Kirchturm".

Damals war der Turmfalke "Vogel des Jahres", ein Vogel, der kaum wie ein anderer auf Nistmöglichkeiten in Kirchtürmen angewiesen ist. Ziel der Aktion ist es, die Brutstätten für Turmfalken, Fledermäuse, Schleiereulen, Dohlen und andere Arten zu erhalten. Ebenso wichtig ist es, renovierte Kirchtürme wieder als Lebensraum zu öffnen, indem dort Nistkästen angebracht werden. Fünf Jahre nach Beginn der Aktion sind schon mehr als 500 Kirchen in Deutschland für ihren Einsatz für den Artenschutz vom NABU mit der Plakette "Lebensraum Kirchturm" ausgezeichnet worden.

Die erste Auszeichnung in Thüringen erhielt die Kirche Brahmenau-Groitschen im Altenburger Land für ihre Berücksichtigung der Belange gebäudebewohnender Arten. Die 1785/86 erbaute spätbarocke Dorfkirche wurde schrittweise denkmalschutzgerecht saniert und hilft in vortrefflicher Weise Arten wie dem Turmfalken, der Schleiereule oder der Fledermausart "Braunes Langohr". Die Kirche zu Brahmenau-Groitschen, die viele Jahre ein Dornröschenschlaf schlief, ist so zu einer lebendigen und offenen Umwelt-Kirche, die die Bewahrung der Schöpfung erlebbar macht, geworden. Die Aktivitäten des NABU und der "Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Kirche Brahmenau-Groitschen finden dankenswerter Weise volle Unterstützung von Pfarrer Sven Thriemer, der ebenfalls staunt, wie viele faszinierende Untermieter eine Kirche haben kann.

 

Jungdohle bei der Beringung Jungfalken am 30. 06.2013 
 Jungdohle bei der Beringung Junge Falken am 22.06.2013

 

Verleihung der Plakette "Lebensraum Kirchturm" am 24. 08 2012 

 Plaketten am Eingang